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Mothering mom and dad

Mothering the mother - eine Mutter bemuttern beschreibt meine Wochenbettarbeit ziemlich gut. Was ich als Hebamme aber vor allem möchte: Mothering mom and dad!!

Eine Mama und einen Papa zu umsorgen, sie in ihrem Selbstvertrauen zu stärken, sie zu beraten, ihnen Hilfe anzubieten, sie zu massieren, mit ihnen über alles zu sprechen, was sie beschäftigt, sie zu loben, ihnen die richtigen Fragen zu stellen, sie in ihrem Mama und Papa sein voll und ganz zu unterstützen - mothering mom and dad.

Bild: Philipp Seyr - https://www.philippseyr.com/


Mamas brauchen das. Umsorgt zu werden, weil sie sich selbst noch ganz klein fühlen, in ihrer neuen Rolle. Mamas brauchen ganz viel Wärme, ganz viel Liebe und Nähe, viel gutes, warmes Essen, viel Zuspruch und viel Lob, viel Vertrauen und das Gefühl es richtig zu machen - es richtig gut zu machen. Und Papas brauchen es genauso. Denn auch die Papas leben in ihrer neuen Rolle - fühlen sich manchmal ganz klein und hilflos. Brauchen ganz viel Zuspruch und Lob, viel Vertrauen und dieses große, gute Gefühl es richtig zu machen.

Eine Mama zu sein ist anstrengend - egal ob zum ersten Mal oder schon seit längerer Zeit. Ein Papa zu sein genauso. Mama und Papa zu sein bedeutet nämlich, dieses kleine Wesen bedingungslos und unendlich zu lieben, es anzusehen und zu wissen: du bist mein Kind und ich bin deine Mama/dein Papa und ich bin immer für dich da. Immer.

Und immer ist doch ganz schön viel und bedingungslos ist doch ganz schön überwältigend.

Und weil eine Mama und ein Papa anfangs vollkommen in einer Blase lebt, sie sich selbst an zweite Stelle setzen und überglücklich und übermüdet in ihre neue Rolle finden müssen, ist es unsere Aufgabe sie zu bemuttern.

Nicht nur sie sondern die ganze kleine, große, neue, junge Familie.

Als Hebamme darf ich das jeden Tag und es ist unglaublich schön.


Das allerschönste Wochenbettgeschenk für eine Familie? Sie zu umsorgen und zu verwöhnen, zu bekochen und ihre Wäsche zu waschen. Sie in Ihrem Sein zu stärken und ihr ganz viel Liebe zu geben.


Zeit geben

"Mothering mom and dad" bedeutet Zeit geben. Gebt der kleinen, jungen, neuen Familie Zeit zum Ankommen. Zeit zum Ruhen und Rasten. Zeit zum sich Kennenlernen und Zeit für sich selbst zu haben. Als Familie und Freunde kann das oftmals gar nicht so leicht sein - der Familie den Raum und die Zeit zu geben, die sie brauchen. Wo doch alle so überwältigt sind, von diesem neuen Leben. Denn am liebsten möchten es alle sofort kennen lernen, es besuchen und halten und dieses große Glück feiern es willkommen zu heißen.

Schenkt Zeit und Raum. Lasst die Familie ankommen und sich kennen lernen. Drängt euch nicht auf.


Energie schenken

Wie kann ich einer Mama, einem Papa Energie schenken? Schlafmangel vorprogrammiert. Laut traditioneller chinesischer Medizin ist Energie schenken eigentlich ganz einfach. Gute Energie kann nämlich durch warmes, nährstoffreiches, gesundes Essen geschenkt werden. Warum also nicht die junge Familie umsorgen und mit warmen Essen verköstigen. Die gute, alte Wochenbettsuppe kommt sicher immer gut an. Und was gibt es Besseres als im Bett eine gute Suppe zu trinken und dieses bezaubernde Kind zu kuscheln?


Vertrauen stärken

In eine neue Rolle hineinzuwachsen ist gar nicht leicht. Vor allem nicht, wenn Mami die Hälfte der Zeit mit Stillen verbringt. Und Papa mit dem Windeln wechseln nicht mehr hinterherkommt. Vielleicht kommen so manche Fragen und Zweifel auf, ob das doch alles richtig läuft, wie es ist. JA! Liebe Mama und lieber Papa, ihr macht das bestimmt ganz, ganz toll!

Es ist unglaublich wertvoll, wenn ihr als Familie und Freunde die frischgebackene Familie lobt, ihnen gut zuredet und sie darin bestärkt, wie toll sie doch schon in ihre Rolle gefunden haben.

"Mothering mom and dad" bedeutet dabei allerdings nicht, sich in die Rolle der Mama oder des Papas einzumischen, ihr gut gemeinte, manchmal schlecht getroffene Ratschläge zu erteilen, sie zweifeln zu lassen oder sie in ihrer Rolle nicht zu respektieren.

Egal wie Mama und Papa es schaffen, dieses neue Leben unter einen Hut zu bringen - es ist ganz genau richtig so, wenn sich die ganze Familie gut so fühlt, wie es ist.


Mothering mom and dad

wie zum Beispiel:

Sich anbieten den Einkauf zu erledigen.

Einen Korb Wäsche mitzunehmen.

Einen Kuchen vor die Tür stellen sich mit ihnen freuen.

In die Apotheke fahren.

Fragen ob sie Hilfe brauchen.

Sich nicht aufdrängen.

Sie nicht zu besuchen.

Sie zu loben.

Einen großen Topf Suppe für sie kochen.

Windeln einkaufen gehen.

Die Wäsche gewaschen und schön gefaltet vor die Tür zu stellen.

Mit dem Einkauf eine gute Tafel Schokolade mitbringen.

Sich immer noch nicht aufdrängen.

Keine gut gemeinten Ratschläge geben.

Sie nach einiger Zeit dann endlich doch besuchen.

Sie in ihrer neuen Rolle bestärken.


Mothering mom and dad ist wunderschön. Für "mom and dad", für ihr Baby und für euch, weil ihr ganz achtsam und bewusst dieses riesige Glück aus der Ferne genießen dürft und euch die kleine Familie unendlich dankbar dafür sein wird.









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